Tag gegen Diskriminierung

Beitrag vom 20.02.2023

Angebote für Neute Klassen zu extremen Rechten im Netz

Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus veranstaltete das Evangelische Gymnasium Siegen-Wittgensteinam 27.1.2023 einen Tag gegen Diskriminierung. Der Jugendbildungsreferent Jacob Pfeifer dazu eingeladen mit der Jahrgangsstufe 9 zu verschiedenen Erscheinungsformen von extrem Rechten Einstellungen und Subkulturen zu arbeiten. Die Schüler*innen durften aus sechs verschiedenen Themenbereichen wählen. Sie interessierten sich für rechte Influencer, Codes und Memes und rechte Musik. Die Schüler*innen lernten, wie sich extreme Rechte aktueller politischer Debatten annehmen und versuchen diese zu beherrschen. Dafür kapern sie Hashtags und versuchen zu Beginn unscheinbar und nicht klar erkennbar daher zukommen. Die Social-Media Algorithmen schlagen dann automatisch immer mehr ähnlichen Content vor und verstärken auf diese Weise die dargestellten Positionen. Im dem Themen Block "Codes und Memes" wurden zu Beginn die strafbaren Symbole und Codes von extrem rechten Parteien und Gruppierungen vorgestellt, die sich gerade in Chatgruppen, Hashtags oder in Accountnamen und Tags wiederfinden. Anschließend widmeten sich die Schüler*innen anhand von einigen Beispielen dem Bereich Memes. Memes haben sich in den letzten Jahren von einfachen Bildern mit Textzeilen zu komplexen Kommunikationsformen mit einer scheinbar eigenen Sprache entwickelt. Diese Form der Kommunikation findet sich zunehmend auch in GIFs und Reels wieder und war und ist oft politisch. Memes transportieren auf humoristische Weise Botschaften. Die extreme Rechte nutzt diese Art Gags, um sich über Minderheiten zu erheben und aktuelle politische Debatten in ihrem Sinne zu färben und lassen, während Greta Thunberg in Lützerath spricht, #Göre auf twitter trenden und posten eine Vielzahl von Memes und Diffamierungen. Die Reaktion von Klimaaktivisten auf diese Tweets verschafft zusätzliche Reichweite und Berichterstattung. 
Im letzten Block über rechte Musik lernten die Schüler*innen, wie Musik Erwartungshaltungen schafft bzw. bedient. Darauf aufbauend wurde eine kurze Historie extrem rechter Musik in Deutschland vorgestellt und wie sich die Szene von Rechtsrock der HipHop-Subkultur zugewendet hat. Anhand von einem Beispiel-Track zweier rechter Rapper haben die Schüler*innen diskutiert, wie gewisse Inhalte transportiert werden und welcher Bilder von rechter Bewegung nach außen Sichtbar werden sollen. 
Parallel zum Angebot in Jahrgangstufe 9 fanden weitere Angebote rund um das Thema Diskriminierung statt. In der Jahgangsstufe 8 gab es jeweils zwei Workshops zu den Themen rechte Codes und Memes und Verschwörungstheorien. Die Workshops wurden durchgeführt von Teamer*innen aus dem Projekt „90 Min. gegen Rechts“ der DGB Jugend Südwestfalen und der Evangelischen Akademie für Land und Jugend Altenkirchen. Die Schüler*innen waren interessiert und die Angebote haben ein tolles Feedback bekommen. 
An dieser Stelle sei ausdrücklich nochmal der Schülervertretung der Schule gedankt, die diesen Tag organisiert hat! "Wir haben uns über euere Einladung gefreut und kommen gerne wieder." sagte Jakob Pfeifer.

 

Text: Jacob Pfeifer, Jugendbildungsreferent Ev. Akademie für Land und Jugend Altenkirchen

Bild: Jacob Pfeifer