Glaub nicht alles, was du siehst – nicht jede News ist true!

Beitrag vom 09.10.2025

Kritisch prüfen statt teilen – Workshops zu Fake News & Co.

Ende August sowie Anfang September leitete Jugendbildungsreferentin Tina Kortsch im Denkhaus Loccum e.V. zwei Projekttage mit Schüler:innen eines Gymnasiums, bei denen der Fokus auf Fake News, Desinformationen und irreführenden Inhalten in sozialen Medien lag. Teilgenommen haben Schüler:innen zum einen einer AG mit Medienschwerpunkt und zum anderen einer Antirassismus-AG. Das Ziel war, die Jugendlichen für die Problematik zu sensibilisieren und sie mit Werkzeugen auszustatten, mit denen sie Posts und News kritisch hinterfragen können.

Einstieg ins Thema – erste Orientierung und Begriffsklärung

Zum Aufwärmen positionierten sich die Teilnehmenden im Raum zu Fragen zum Online-Verhalten – etwa zur Nutzung diverser Apps oder ihrer Aktivität auf Social-Media-Plattformen. Die Vorannahme, dass digitale Medien fester Bestandteil des täglichen Lebens sind, wurde dabei bestätigt.

Im nächsten Workshopteil griff die Referentin zwei zentrale Fragen auf: Wer verbreitet eigentlich Fake News – und vor allem warum? Die Jugendlichen überlegten in Kleingruppen, welche Beweggründe hinter dem Verbreiten irreführender oder falscher News sowie Informationen stecken könnten (z.B. politische Einflussnahme oder wirtschaftliche Interessen).

Von der Theorie zur Praxis
Mit diesem Wissen ausgestattet beschäftigten sich die Teilnehmenden im Anschluss intensiver mit Merkmalen von Fake News & Co., die im weiteren Verlauf ergänzt wurden. Für eine konkrete Anwendung gab es zwei Gruppenarbeiten: Zum einen skizzierten sie als „Fake-News-Macher:innen“ selbst falsche News oder Posts und bauten diverse Merkmale ein. Zum anderen bearbeiteten sie konkrete Beispiele aus dem digitalen Alltag – von WhatsApp-Kettenbriefen bis hin zu TikTok-Screenshots oder Satire-Artikeln. Leitfragen halfen beim Austausch: Was deutet auf Fake News hin? Was ist auffällig oder erscheint unseriös? Im Plenum präsentierten die Gruppen ihre jeweiligen Ergebnisse.

Bei allen Beispielen konnten die Jugendlichen wichtige Hinweise auf Desinformationen etc. erkennen. Die Zusammenfassung typischer Merkmale sowie möglicher Gegenstrategien rundeten die Workshops ab. Das Fazit: Nicht alle News sind true!

Ok, und jetzt!?

Bei den zwei Gruppen ging es dann jeweils unterschiedlich weiter: Während sich die AG mit Medienschwerpunkt z.B. ein Online-Game zum Erkennen von Fake und Fakten anschaute, befasste sich die Antirassismus-AG mit Codes und Memes der (Extremen) Rechten insbesondere in Social Media. Letztere Gruppe hatte zudem während des Projekttags die Aufgabe, Überschneidungspunkte zwischen Fake News & Co. und Rassismus zu finden.

Die letzte Einheit des Projekttags nutzten beide Gruppen für die Erarbeitung eines Transfers des Gelernten auf den Schulkontext in unterschiedlichen Formaten (z.B. eigene kleine Workshop-Angebote, Mini-Podcastfolge, Newsletter-Beitrag).

Engagierte Teilnehmende, spannende Einblicke und eine offene Atmosphäre 

Während der Workshops gaben die Jugendlichen spannende Einblicke in ihren digitalen Alltag und arbeiteten engagiert mit. Ein herzliches Dankeschön für die aktive Teilnahme!

Text: Tina Kortsch, Denkhaus Loccum
Redaktion: Franziska Holze, Projektkoordinatorin

Bild: Tina Kortsch