„die einzige Person, die …“
Beitrag vom 09.12.2025
Workshop zum Zusammenleben in Vielfalt und Raum für Perspektivwechsel
Wie fühlt sich Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft an? Gerade für junge Menschen in ländlichen Räumen?
In Kooperation mit Schwarze Schafe e.V. fand am 3. November 2025 ein lebendiger Workshop mit 13 Schüler:innen des 7. Jahrgangs einer Oberschule aus dem Landkreis Nienburg/Weser im Denkhaus Loccum e.V. statt.
Unter dem Titel „Zusammenleben Made in Germany“ widmeten sich die Jugendlichen der Frage, wie demokratisches Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft gelingen kann, und welche Rolle Gleichberechtigung, Teilhabe und Respekt dabei spielen.
Der Workshop ist ein Beispiel dafür, wie wir in ländlichen Räumen Demokratiebildung erfahrbar machen: durch Methoden, die Perspektivwechsel ermöglichen, Diskriminierung sichtbar machen und Jugendlichen Raum geben, eigene Werte und Erfahrungen einzubringen. So war es Ziel, den Jugendlichen einen offenen und sicheren Raum zu bieten, in dem das Zusammenleben allgemein, gesellschaftliche Herausforderungen wie z.B. Ungleichheiten sowie gegenseitiges Verständnis oder auch neue Perspektiven reflektiert werden konnten.
Nach Begrüßung und Kennenlernen startete die Gruppe mit einer Aufstellungsübung. Anhand verschiedener Fragen positionierten sich die Teilnehmenden im Raum – ein erster Anlass, persönliche Einschätzungen sichtbar zu machen und ins Gespräch zu kommen. In einer weiteren praktischen Übung wurden mögliche unterschiedliche Voraussetzungen im Hinblick auf Chancen und Zielerreichung thematisiert und in Verbindung mit Benachteiligungen z.B. aufgrund von Rassismus, Vorurteilen oder Geschlecht gebracht, bevor sich die Jugendlichen mit den jeweils eigenen Rollen und Identitäten auseinandersetzten. Dabei wurde auch deutlich, wie es sich anfühlen kann, in unterschiedlichen Kontexten „die einzige Person, die …“ zu sein – ein Moment, der spürbar zum Nachdenken anregte.
Im weiteren Verlauf beschäftigten sich die Teilnehmenden u.a. mit Vorbildern und ihrer eigenen Sprachenvielfalt. Und auch die Auseinandersetzung mit ihren Werten und individuellen Lebensprioritäten stieß einen wertvollen Reflexionsprozess an. Den Abschluss bildete die kreative Vision zum Zusammenleben in einer „Schule der Zukunft“, die in Kleingruppen entwickelt und im Plenum vorgestellt wurde. Eine gemeinsame Feedbackrunde rundete den intensiven Workshoptag ab.
Im Ergebnis der verschiedenen Einheiten lernten sich die Teilnehmenden zudem besser kennen. Nicht nur in Bezug auf Hobbies und Interessen, sondern auch zu persönlichern Themen wie wichtigen Zielen oder familiären Hintergründen. So konnte eine wertvolle Begegnung mit sich selbst, untereinander und zu gesellschaftlichen Themen ermöglicht werden.
Vielen Dank an alle Beteiligten für einen spannenden Workshoptag!
Text: Tina Kortsch, Denkhaus Loccum
Redaktion: Franziska Holze, Projektkoordinatorin
Bilder: Tina Kortsch