Best Practice Austausch mit Respekt Coaches

Beitrag vom 16.09.2022

Worauf bist du stolz und was macht dich nachdenklich?

Am 8. September 2022 kamen in der Heimvolkshochschule am Seddiner See elf Respekt Coaches aus zumeist ländlichen Regionen Brandenburgs und Sachsen-Anhalts unter dem Titel „Best Practices Austausch - Respekt Coach Programm im ländlichen Raum und Einzugsgebieten“ zu einem Workshop zusammen. Lucy Thomas (HVHS Seddiner See) und Franziska Holze (Andreas Hermes Akademie), beide Jugendbildungsreferent:innen im Projekt „Abgehängt? Eingeholt! Jung, ländlich & vielfältig“ moderierten durch den Tag, bei dem Vernetzung, Wissensaustausch, Reflexion der bisherigen und Planung der zukünftigen Arbeit und vor allem die kollegiale Unterstützung im Fokus stand.

Mit unterschiedlichen Fragestellungen waren die Teilnehmenden immer wieder in Einzelarbeit, zu zweit oder in Kleingruppen aktiv. Beispielsweise reflektierten sie mit Hilfe eines Zeitstrahls, erst allein und dann mit anderen, ihre bisherigen Highlights und Lowlights  in der Zusammenarbeit mit den Schulen und ihre Maßnahmen mit Schüler:innen. In einer anschließenden Runde gab es Raum sich selbst vor Augen zu führen, worauf man bisher stolz ist. In einer wertschätzenden Haltung der Runde tat es allen gut mit dem Blickwinkel aus dem Alltag in den Schulen herauszutreten und den Blick aufs große Ganze und die eigenen Leistungen zu legen. In dieser Runde gab es auch Raum dafür, den anderen eigene Erkenntnisse oder Ratschläge mitzugeben. Gerade für die Respekt Coaches, die noch neu im Programm sind, war das sehr hilfreich. Als häufigster Ratschlag tauchte Geduld haben auf und Reaktionen anderer nicht persönlich zu nehmen. Aber auch sehr konkrete Tipps wurden in der Runde geteilt und auf dem „Netzwerkspeicher“ konnten sich die Teilnehmenden gegenseitig mit hilfreichen Kontakten und Trägern in der Region versorgen. Häufige Herausforderung in den ländlichen Räumen ist die große Entfernung von Trägern in den Ballungsgebieten, die es schwer machen Akteur:innen an die Schulen zu holen. Welche Träger in ländlichen Gegenden aktiv sind oder auch weiter reisen und an die Schulen kommen, wurde ausgetauscht.

Am Nachmittag der Veranstaltung gab es Raum für eine kollegiale Fallberatung. Das ist ein klar strukturierter Rahmen, in dem eine Anliegen einer Person mit der Expertise aus der Runde besprochen wird und die fallbeschreibende Person Unterstützung, Ideen und Lösungsansätze aus der Gruppe erhält. In der Feedbackrunde wurde deutlich, dass dieser Teil des Tages den Respekt Coaches besonders gut gefallen hat. Viele meldeten rück, wie wertvoll die Methode war, um das durchaus komplexe und emotionale Anliegen der fallbeschreibenden Person zu bearbeiten. Dankbar waren die Respekt Coaches neben dem wertschätzenden Austausch und der tollen Arbeitsatmosphäre vor allem für die Vernetzung und den Austausch mit anderen Kolleg:innen in ländlichen Räumen. Auch das Essen und der schöne Seminarort wurden gelobt. Hingewiesen wurde darauf, dass eine Veranstaltung mit hohem Reflexions- und Austauschanteil vor allem für Mitarbeitende, die neu im Respekt Coach-Programm sind sehr dienlich ist, von der Fallberatung jedoch auch erfahrene Respekt Coaches profitieren. 
Mit den Rückmeldungen im Gepäck wird wohl auch im kommenden Jahr wieder ein ähnliches Format für Respekt Coaches aus ländlichen Regionen in der Heimvolkshochschule am Seddiner See stattfinden.

Text: Franziska Holze
Bilder: Lucy Thomas