Podcast: Völkische Siedlungsbewegungen

Beitrag vom 18.01.2024

Hintergründe zu Grundbegriffen, gefährlichen Strategien und Gegenmaßnahmen aus der Zivilgesellschaft

Erste Folge auf Spotify: #18 - Rechtsextremismus: Völkische Siedler mit Franziska Holze

Zweite Folge auf Spotify: #19 - Rechtsextremismus: Gegenstrategien aus der Zivilgesellschaft mit Franziska Holze

Auch auf Deezer, Apple Podcasts und Youtube.


Die aktuelle Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt erschreckende Zahlen: Immer mehr Deutsche befürworten die Diktatur (8 % in 2023 vs. 2-4 % in 2014-2021), nur noch die Hälfte der Bevölkerung vertraut den staatlichen Institutionen und menschenfeindliche Einstellungen sind auf einem Höchstniveau. Die detaillierten Informationen und Zahlen sind hier zu nachzulesen. Die Ländlichen Räume gelten dabei als Ballungspunkte für Menschen mit rechtsextremem Gedankengut.

Was dahinter steckt, wie sich dieses zeigt und was wir dagegen tun können, erläutert uns Franziska Holze, Projektkoordinatorin und Bildungsreferentin bei der Andreas Hermes Akademie, in zwei Folgen.

In der ersten Folge klärt Franziska uns über Grundbegriffe im Zusammenhang mit menschenverachtenden Einstellungen und Extremismus auf. Sie geht dabei auf Sozialdarwinismus und Chauvinismus ein und erklärt, wieso die Hufeisentheorie zu Links- und Rechtsextremismus vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Mitte-Studie keinen Bestand mehr hat. Darauf aufbauend thematisieren wir unterschiedliche Formen und Ausprägungen des Rechtsextremismus und welche von ihnen besonders in den Ländlichen Räumen angesiedelt sind. Am Beispiel der Völkischen Siedler:innen besprechen wir die zugrundeliegenden Ideologien und Lebensformen sowie Strategien, wie diese von den Völkischen Siedler:innen verbreitet werden. Mehr Informationen dazu finden sich auch hier.

Im Fokus stellen wir dabei immer wieder die Frage: Warum sind die Ländlichen Räume für Menschen mit rechtsextremem Gedankengut attraktiv? Was macht die Ländlichen Räume für ihre Strategien so anfällig? Weitere Informationen dazu, finden Sie unter anderem hier.
Im Laufe des Podcast kommen wir auch auf die Gefahren durch die Völkischen Siedler:innen zu sprechen. Franziska Holze betont, dass ihre Strategien langfristig ausgelegt sind und eine Verharmlosung derer zu einer Ausbreitung demokratiefeindlicher Einstellungen führe.

In der zweiten Folge erklärt Franziska Holze an verschiedenen Beispielen, wie etwa den Junggärtner:innen, der Gruppe „beherzt“ aus dem Landkreis Uelzen oder dem Görlitzer Verein „Augen auf“, wie die Zivilgesellschaft in den Ländlichen Räumen auf rechtsextremistische Bewegungen reagieren kann. Mehr Informationen dazu finden sich hier.

Der Schlüssel liegt laut Franziska Holze darin, erst einmal die Schweigespirale zu durchbrechen: Aufmerksam sein, auf das Bauchgefühl hören, sich mit anderen austauschen und beratschlagen sowie Rat bei Expertinnen und Experten wie Bürgerbündnissen zu suchen, könnten wichtige Schritte sein.

Schließlich spricht sie auch über ihre persönliche Arbeit im Projekt „Abgehängt? Eingeholt! Jung, ländlich & vielfältig“ und die Rolle der Demokratiebildung, insbesondere in den ländlichen Räumen. Zum Abschluss beantwortet Franziska die Frage: Welche Kernbotschaften sollte man im Umgang mit menschenverachtendem Gedankengut beachten?

Ein Essay vom erwähnten Soziologen Oscar Negt darüber, dass Demokratinnen und Demokraten nicht vom Himmel fallen, ist hier zu finden.

Text: Clara Lange, Andreas Hermes Akademie, Referentin Bereich Entwicklung ländlicher Räume
Bild: Andreas Hermes Akademie